Putz ist nicht nur Schutz für das Mauerwerk, sondern auch gestalterisches Element. Die Wahl des richtigen Putzes und die fachgerechte Verarbeitung sind entscheidend für ein dauerhaft schönes und funktionales Ergebnis.
Putzarten im Überblick
Gipsputz - Der Klassiker für Innenräume
Gipsputz eignet sich hervorragend für trockene Innenräume und bietet viele Vorteile:
- Reguliert die Raumfeuchtigkeit natürlich
- Schnelle Verarbeitung und kurze Trockenzeiten
- Glatte, streichfertige Oberflächen möglich
- Gute Wärmedämmeigenschaften
Anwendung: Wohnräume, Büros, trockene Keller. Nicht geeignet für Feuchträume!
Kalkputz - Natürlich und antibakteriell
Kalkputz ist besonders umweltfreundlich und bietet natürlichen Schutz:
- Natürlich antibakterielle Wirkung
- Diffusionsoffen und feuchtigkeitsregulierend
- Lange Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit
- Schöne, lebendige Oberflächen
Anwendung: Denkmalschutz, ökologisches Bauen, Feuchträume mit guter Belüftung
Zementputz - Robust für Außen und Feucht
Zementputz ist der widerstandsfähigste Putz für anspruchsvolle Bereiche:
- Hohe mechanische Festigkeit
- Wasserresistent und frostbeständig
- Ideal für Außenbereiche
- Lange Lebensdauer
Anwendung: Außenfassaden, Keller, Feuchträume, Sockelbereich
Verarbeitung Schritt für Schritt
1. Untergrundvorbereitung
Der Untergrund muss sauber, tragfähig und ausreichend rau sein:
- Lose Teile und Staub entfernen
- Saugfähige Untergründe vorfeuchten
- Glatte Flächen aufrauen oder grundieren
- Risse und Löcher vorbehandeln
2. Putz anrühren
Beachten Sie die Herstellerangaben genau:
- Sauberes, kaltes Wasser verwenden
- Nur benötigte Menge anrühren (ca. 30 Min. verarbeitbar)
- Gleichmäßig mischen, keine Klumpen
- Bei Fertigputzen: Nicht nachwässern!
3. Putz auftragen
Spritzbewurf: Bei glatten Untergründen zuerst dünnen Spritzbewurf auftragen
Grundputz: 10-15mm dick auftragen, abziehen und aufrauen
Oberputz: 2-5mm dünne Schicht für die finale Struktur
Oberflächenstrukturen gestalten
Glatte Oberflächen
Mit der Glättkelle nacharbeiten, eventuell leicht anfeuchten
Strukturputz
Mit verschiedenen Werkzeugen Strukturen erzeugen:
- Besenstrich für rustikale Optik
- Schwammtechnik für lebendige Oberflächen
- Kratzputz mit Nagelbrett
- Rollputz mit strukturierter Rolle
Häufige Fehler vermeiden
- Zu schnelles Trocknen: Putz vor Sonne und Zugluft schützen
- Falsche Schichtdicken: Herstellerangaben beachten
- Schlechte Witterung: Nicht unter 5°C oder über 30°C verarbeiten
- Ungleichmäßige Saugfähigkeit: Untergrund gleichmäßig vorbehandeln
Nachbehandlung und Schutz
Frischer Putz benötigt die richtige Nachbehandlung:
- Gleichmäßige Trocknung ohne Zugluft
- Bei heißem Wetter leicht anfeuchten
- Mindestens 7 Tage aushärten lassen vor dem Streichen
- Außenputz eventuell mit Schutzanstrich versehen
Professionelle Putzarbeiten erfordern Erfahrung und das richtige Gefühl für Material und Verarbeitung. Gerne unterstützen wir Sie bei Ihrem Putzprojekt - kontaktieren Sie uns für eine Beratung!